Das Fischerdörfchen Īdeņa

Der Name unseres Dorfes leitet sich vom alten Wort iudini, was so viel wie Wasser bedeutet, ab. Īdeņa ist vermutlich das einzige Fischerdorf in Lettland, das nicht am Meer liegt. Es liegt auf einem Hügel mit Blick auf die Lubāna-Ebene und bietet ein herrliches Panorama auf den See, besonders bei Sonnenuntergang.

Einst war Īdeņa eine vom See und den Feuchtwiesen umgebene Insel. Noch heute kann man die typische Insel-Architektur bestaunen. Die Häuser befindet sich nicht auf dem modernen Weg, der durch das Dorf führt, sondern am Ufer des Sees, wie zuvor Boote für Transport und Fischerei genutzt wurden. Andere Merkmale alter Bautraditionen sind ebenfalls sichtbar, darunter Schilfdächer und fensterlose Wände in Richtung See (Schutz vor kalten Winden). Der Fischfang ist noch immer die Hauptbeschäftigung der Dorfbewohner und garantiert eine tägliche Versorgung mit frischem Fisch.

Die Geschichte unseres Dorfes lässt sich bis weit in die Vorgeschichte Lettlands zurückverfolgen. Das Gebiet des Lubāns-Sees ist äußerst reich an archäologischem Erbe, darunter über 30 Siedlungen aus der Steinzeit. Die ersten Siedler kamen vor mehr als 9000 Jahren, und die Region wurde in den nächsten Jahrtausenden dicht von steinzeitlichen Fischern, Jägern und Sammlern bewohnt. Die späteren Phasen der Vorgeschichte im Dorf werden zum Beispiel durch die befestigte Siedlung Brikuļi aus der Bronzezeit und die späteisenzeitliche Bergfestung Īdeņa dargestellt.